Mein Weg zurück zu mir – Wie ich zu meiner Selbstwirksamkeit fand
Pickelig und mies gelaunt. Wenn ich mich selbst (mit einem Augenzwinkern) als 13-Jährigen beschreiben müsste, dann: Pickelig und mies gelaunt.
Der typische Teenager?
Man möchte sagen: Ha, so wie jedes Pubertier. Ja, es kann schon sein, dass so das typische Bild eines Menschen in der sogenannten zweiten “Trotzphase” ist. Für mich war es die Äußerung meines inneren Zustandes: Resignation.
Ich war damals zu der Überzeugung gekommen: Ich mache alles mit mir selbst aus. Von außen kann ich nichts erwarten, ich werde mit meinen Gefühlen nicht wahrgenommen.
Ich hatte das Bild von mir, dass ich ein sehr angenehmer Zeitgenosse bin. Zu dieser Ansicht kann man schnell kommen, wenn man Abstand hält zu seinen Mitmenschen. Und das habe ich getan. Ich habe mich kaum jemandem geöffnet, weil ich meinte: Ich muss das positive Bild von mir erhalten.
Ich 2006 während meines FSJ
Ein Weltbild wird zerschlagen
Das Selbstbild, dass es sehr leicht sei, mit mir auszukommen, wurde das erste Mal so richtig erschüttert, als ich 18 war. Damals trat ich den Zivildienst an. Ich hatte mich damals für ein FSJ in Estland angemeldet. Ein Jahr lang arbeitete ich in einem Waisenhaus für Straßenkinder in der Hauptstadt Tallinn. Nicht nur, dass ich von dieser Arbeit sehr schnell überfordert war. Es war auch das erste Mal, dass ich intensiv mit jemandem zusammenlebte, der kein Familienmitglied war: Ein anderer FSJler namens Felix.
Je mehr Monate ins Land gingen, in denen wir zusammen in einer 2-Zimmer Wohnung lebten, umso angespannter wurde die Atmosphäre:
Felix kritisierte, dass ich mich ständig zurückziehen würde. Oder aber seine Grenzen überschreiten würde. Mit witzig gemeinten Kommentaren, die aber zu krass waren. Oder indem ich einfach heimlich Sachen von ihm nehmen würde.
Am Ende des Jahres war ich völlig fertig. Mein Selbstbild war erschüttert und ich fühlte mich sozial völlig unfähig. Mein Vorhaben, Soziale Arbeit zu studieren, ließ ich fallen, weil ich inzwischen glaubte: Mir fehlt völlig die Empathie für so einen Job. Die Scham über das vergangene Jahr saß tief. Aber der eigentliche Kampf stand mir erst noch bevor.
Der verlorene Glaube an Selbstwirksamkeit
Ich zog danach mit meiner Freundin zusammen und es setzte sich fort, was ich beim FSJ mit Felix erlebt hatte. Doch zugleich lies mich meine Freundin, und inzwischen Ehefrau nicht fallen. Geduldig reflektierten wir, analysierten. Überlegten, warum ich so unfähig war, sozial zu sein. Es sollte jedoch noch lange dauern bis ich endlich zu dem Schluss kam:
Mein “asoziales” Verhalten war keineswegs angeboren. Es war das Ergebnis eines Glaubenssatzes:
Was ich tue, hat keine Folgen. Und wenn, dann negative.
Ich glaubte nicht an meine Selbstwirksamkeit. Ich glaubte nicht daran, dass ich ein Mensch bin, der Ausstrahlung hat. Der mit Mitgefühl und Empathie einen anderen Menschen erreichen kann.
Diese Erkenntnis war eine Epiphanie für mich, weil ich noch etwas in mir entdeckte:
Einen tief traurigen, einsamen und verletzten 13-jährigen Mathi. Mein inneres Kind.
Was ich dann tat, hat mein Leben für immer verändert:
Ich nahm diesen zerschundenen Jungen in den Arm. Ich wiegte ihn und sagte:
Du bist ein so wunderbarer Mensch. Du bist so mitfühlend und sensibel. Mein armes Kind.
Der Junge erzählte mir, dass seine Grenzen überschritten worden waren. Dass er deshalb resigniert hatte und sich deshalb am liebsten alles erschleicht oder flieht. Dass er nicht an seine Selbstwirksamkeit glaubt.
Wir weinten zusammen.
2017 - Die Welt hat sich verändert
Seit dem hat sich einiges verändert. Ich nehme meinen kleinen Jungen jeden Tag an die Hand und zeige ihm diese wunderbare Welt. Ich freue mich mit ihm, wenn er Menschen zum Lachen bringt. Wenn wir gemeinsam unsere Frau in den Arm nehmen oder unsere Töchter trösten. Ich zeige ihm:
Schau, wie gut es ist, dass du da bist. Wie schön es ist, dass es dich gibt.
Der Weg zu mir und meiner Selbstwirksamkeit war lang. Und er war schwer und mit vielen Tränen verbunden. Aber ich will keinen Schritt missen oder zurückgehen. Ich lasse mein inneres Kind nicht mehr los. Denn:
Was ich tue hat Folgen. Und zwar meist positive.
Die Erfahrungen aus dieser Entwicklung fließen nun in den Online-Kurs “Wege aus der Aggression in deiner Beziehung” ein. Es brannte mir so sehr auf der Seele, all diese Dinge weiterzugeben. Und das tue ich nun.
Ich möchte dir zeigen, wie du diesen Weg gehen kannst, dein inneres Kind wieder zu sehen und ihm wieder nahe zu kommen. Wenn du dich angesprochen fühlst, dann folge gern diesem Link: Pilotkurs "Wege aus der Aggression"
Vielleicht sehen wir uns ja dann im März! Ich freu mich auf dich.
Shalom,
Dein Mathias
Es ist eines dieser Worte, das wie ein Geist durch Instagram weht, auf Mama-Blogs wohnt und zwischen den Zeilen so vieler Partnerschaftskrisen spukt: Mental Load. Du hast es wahrscheinlich schon mal gehört. Vielleicht hast du sogar schon innerlich genickt – oder die Fäuste geballt, wenn jemand so tat, als sei das doch alles halb so
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