Juni 18

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Der wahre Grund für die Beziehungskrise nach der Geburt eures Kindes

Das wichtigste zuerst: Ihr seid nicht allein!

Wenn eure Beziehung einen gehörigen Dämpfer bekommen hat, nachdem euer wundervolles Kind geboren war, sitzt ihr damit in einem Boot mit der Mehrzahl aller Paare, die Eltern geworden sind.

Tatsächlich: 67% aller Paare werden in den ersten 3 Lebensjahren ihres Kindes unglücklich.

Die beiden Partner fühlen sich ungeliebt, abgelehnt und allein.
Affären werden begonnen.

Scheinbar ist so ein kleiner Mensch ein ganz schöner Beziehungskiller, oder? Ja. Das heißt, eigentlich: Nein.

Darauf konnte euch keiner vorbereiten

Natürlich stellt der Alltag als Eltern mit der zugehörigen Umstellung auf die neuen Lebenumstände eine große Herausforderung dar.

Da könnt ihr euch noch so gut vorbereitet, Erziehungsberater gewälzt, Infoveranstaltungen besucht und euch mit anderen Eltern ausgetauscht haben.

Nichts konnte euch wirklich darauf vorbereiten, was dann passiert ist.

Das Wunder des Lebens bleibt das Wunder des Lebens.
Und schon das macht alle Vorbereitung hinfällig.
Und dann ist da noch der Alltagsstress.

Ist dir schon aufgefallen, wieviel ihr so leistet? Als Eltern?

Hier eine unvollständige(!) Liste:

  • Frühstück machen
  • Frühstück wegräumen
  • Kind anziehen
  • Windeln wechseln
  • Stillen
  • Betten machen
  • Wohnung aufräumen
  • Kind trösten
  • Kind bespaßen
  • Kind herumtragen
  • Wohnung putzen
  • Zur U-Untersuchung mit dem Kind
  • Kind anziehen
  • Kind umziehen
  • Wäsche waschen
  • Einkaufen gehen
  • Einkäufe ausräumen
  • Kochen

Und jetzt ist erst Mittag!

Wir leben scheinbar in einer Welt, die nicht darauf ausgelegt ist, dass Menschen Kinder bekommen. Was nicht nur auf dem ersten Blick ziemlich absurd anmutet. Einige Paare haben das große Glück(?), dass die Großeltern in erreichbarer Nähe, vielleicht sogar im gleichen Haus wohnen. Diese Unterstützung kann wertvoll sein.

Aber als kleine Familie einzeln irgendwo in einer Großstadt?

Eure Krise beeinflusst alles!

Seien wir ehrlich: Das Familienleben, den Job, die persönliche Selbst-Fürsorge und alle übrigen Alltagsherausforderungen unter einen Hut zu bekommen, ist eine Meisterleistung, für die du und dein Partner euch mal wirklich feiern könnt.

Ist es da nicht nicht völlig normal, dass die Beziehung auf der Strecke bleibt?

Nein.

Nicht nur das, es wäre sogar ungeheuer wichtig, dass eure Beziehung sehr stabil ist, wenn ihr Eltern werdet und seid.

Nehmen wir an (und vielleicht ist es auch so), dass ihr euch so richtig fremd geworden seid.

Dass ihr euch ständig in den Haaren liegt.

Dass jede Kleinigkeit zu lautem Schreien, knallenden Türen oder, noch schlimmer, eisigem Schweigen führt.

Eure Nerven sind am Ende. Ihr werdet schneller wütend, ungerecht und abwesend. Ihr könnt euch nicht konzentrieren, seid abwesend und habt eine unerträgliche Leere oder einen fetten Kloß im Hals.

Wie wollt ihr da noch auf euer Kind eingehen?
Wie wollt ihr es beruhigen, wenn es Angst hat?
Wie wollt ihr begeistert mit ihm spielen?

Forschungen haben ergeben, dass Kinder von Eltern in unglücklichen Paarbeziehungen in ihrer Entwicklung sowohl intellektuell als auch emotional hinter den Babys zufriedener Eltern zurück bleiben.

Das ist ein Fakt.

Kinder brauchen Eltern, die sich lieben.

Der wahre Grund der Beziehungskrise

Zeitgleich ist euer Kind nicht der Grund für euer Problem. Es hält euch nur den Spiegel vor.

Die Wahrheit ist: Alle Themen, Probleme und Uneinigkeiten, die ihr jetzt erlebt, waren schon vor eurem Kind da oder haben sich zumindest angedeutet.

Ihr konntet sie nur nicht als solche wahrnehmen. Weil es als kinderloses Paar oder gar als Single in einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen sehr einfach ist, den Schatten, die sich unter der Oberfläche regen, aus dem Weg zu gehen.

Ein Kind wirbelt einiges durcheinander …

Letztendlich leben wir, vom durchschnittlichen Mitteleuropäer ausgehend, alle in einer Fernbeziehung. Zumindest tendiere ich dazu, das 10-stündige tägliche Getrenntsein durch Arbeit/Studium usw. so zu nennen. Es ist nicht allzu kompliziert, in der wenigen Zeit, die wir miteinander verbringen, sich von einer angepassten und „besten“ Seite zu zeigen. Und wenn es mal kriselt? Einfach ein bisschen aus dem Weg gehen und die Sache ist spätestens nach ein paar Tagen wieder vergessen.

Oder man kann sich einreden, dass die verletzende Seite des Partners schon nicht soo schlimm ist und das wir das bestimmt in der Zukunft noch irgendwie gewuppt bekommen.

Das geht so lange gut, bis das Kind da ist.
Und der Alltags-Eltern-Stress.
Und das Auf-einander-angewiesen-sein.

Wenn wir angespannt sind, müde und überfordert, zeigen wir uns von unserer dunkelsten und abhängigsten Seite. Das ist leider so und dafür sollten wir uns auch keine Vorwürfe machen.

Das Ergebnis ist fast in jeder Partnerschaft das gleiche:

Die Partnerin hat den Eindruck, alles alleine managen zu müssen.
Der Partner findet keinen Platz mehr im Familiensystem.
Sie sagt: Ich will meine Kinder nicht so erziehen, wie ich es erlebt habe.
Er sagt: Aber ein bisschen Strenge muss auch sein, sonst machen sie was sie wollen.
Sie sagt: Ich finde Familienbett wichtig.
Er sagt: Ich will auch mal wieder erotisch werden können.
Sie sagt: …
Er sagt: …

Was erfolgreiche Paare anders machen

Euer Kind ist nur der Auslöser eurer Konflikte, nicht die Ursache.

Eine kaputte Beziehung ist nicht das Ergebnis des Stresses durch das Kind. Aber eine gesunde Beziehung hilft uns, den Stress zu bewältigen!

Was tun Paare anders, die erfolgreich durch diese Zeit gehen und so gestärkt wie vereint in die Zukunft blicken?

  1. Sie bleiben einander zugewandt und investieren auch im größten Stress Zeit und Kraft in ihre Beziehung.
  2. Sie hören auf mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen und übernehmen Verantwortung für sich und ihr Wohlbefinden.
  3. Sie verlieren sich nicht im Fokus auf das Negative in ihrer Beziehung.
  4. Sie schaffen sich einen gemeinsamen Sinn und Werte für ihre Beziehung.

Es wäre natürlich am besten, wenn das schon vor der Ankunft des neuen kleinen Mitbewohners geschehen wäre. Aber zu spät ist es nie, die Beziehung zu retten und auf ein neues, sicheres Fundament der Zuneigung und Freundschaft zu stellen.

Eine liebevolle Beziehung ist nicht etwas, was uns geschieht oder über uns kommt. Wir gestalten und erschaffen sie. Es liegt in unserer Hand.

Und es lohnt sich.
Für uns.
Und für unser Kind.


Stichworte

Achtsame Beziehung, Kommunikation


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